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Liquid Biopsy zum Nachweis von Varianten bei Mosaikerkrankungen

Bei Patienten mit asymmetrischen Großwuchssyndromen liegt die ursächliche genetische Variante in aller Regel im Mosaik vor. Dazu zählen z. B. das Proteus-Syndrom, Klippel-Trennaunay-Syndrom und die PIK3CA-assoziierten Großwuchssyndrome (PIK3CA-related overgrowth spectrum, PROS).

Da die krankheitsverursachende genetische Veränderung bei Mosaiken nicht in allen, sondern nur in einem Teil der Körperzellen vorliegt, ist ein molekulargenetische Abklärung und Zuordnung bisher meist schwierig: Die krankheitsverursachenden Varianten können nur in den betroffenen Geweben nachgewiesen werden. Gerade bei den asymmetrischen Großwuchssyndromen kann die Veränderung in aller Regel nicht im Blut bzw. in Lymphozyten-extrahierter DNA nachgewiesen werden. Daher erfolgte die Diagnostik zur Diagnosesicherung meist aus Hautbiopsien. Als neuer diagnostischer Ansatz bietet sich die aus der Tumordiagnostik bekannte Liquid Biopsy an. Dabei wird aus einer Blutprobe zellfreie DNA (cfDNA) isoliert und untersucht. Diese cfDNA sind Abbaureste von Zellen verschiedener Gewebe, die - auch aus den Geweben, die bei Großwuchssyndromen die ursächliche Veränderung tragen - in den Blutkreislauf gelangen. Durch die Liquid Biopsy kann diese cfDNA hinsichtlich der bekannten Ursachen von Mosaikerkrankungen untersucht werden. Insbesondere bildet diese Analyse nicht nur einen punktuellen Blick auf das entnommene Gewebe. Mittlerweile können durch den Fortschritt der Methode mit Liquid Biopsy-Duplex-Sequencing auch Varianten nachgewiesen werden, die in nur sehr geringen Mengen der cfDNA vorliegen; dies ermöglicht eine extrem hohe Sensitivität der Diagnostik. Durch die neuartigen Inhibitoren des  PI3K/AKT/mTOR-Signalwegs ergeben sich aus der molekulargenetischen Diagnosesicherung individuelle Behandlungsoptionen.

Das MGZ – Medizinisch Genetische Zentrum in München bietet mittels Liquid Biopsy zur Abklärung der bekannten Ursachen asymmetrischer Großwuchssyndrome das Panel „Mosaikerkrankungen – Großwuchserkrankungen“ an.

 

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